Nicht bezahlte Rechnungen sind nicht selten das Ende eines Unternehmens oder einer Selbstständigkeit, denn schließlich hat jedes Unternehmen selbst eigene Gläubiger, Mitarbeiter, Steuerlasten und übrige Kosten pünktlich zu bedienen.
Betrachtet man die Zahlungsmoral in Deutschland, so sinkt diese seit Jahren stetig.
Fakten:
- 70 % der Rechnungen werden in Deutschland pünktlich bezahlt. Vor drei Jahren waren es noch weit über 80 %.
- Mehr als 30 % der offenen Rechnungen werden nicht bzw. unvollständig oder verspätet bezahlt.
Dabei weist die Statistik aus, dass eine Rechnung nach 90 Tagen Verzug nicht mehr bezahlt werden wird.
D.h. eine Firma mit 500.000,00 Euro Rechnungsposten hätte somit aus der Statistik einen Ausfall von 150.000,00 Euro im Jahr. Hierin sind etwaige Kosten für Rechtsanwälte und Gerichte noch gar nicht einbezogen.
Das führt zwangsläuft somit zu Liquiditätsengpässen und eigenen Schwierigkeiten.
Das muss nicht sein! Auf die erbrachten Leistung muss und soll niemand verzichten. Betroffenen Gläubigern kann nur geraten werden, schnell zu agieren. Zum einen sollte im Unternehmen ein Mahnungswesen implementiert sein, welches kurzfristig bei säumigen Kunden greift und sollte die eigene Mahninstanz nicht zum gewünschten Erfolg greifen, rasch und unmittelbar professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.
Der Grund liegt auf der Hand:
Oftmals ist es nicht selten, dass ein insolventestes Unternehmens nicht nur ein Gläubiger hat, sondern eine Anzahlt von Forderungsnehmern. Voran oft das Finanzamt, die Krankenkasse und andere auf Forderungseinzug professionell eingerichtete Institutionen. Insoweit ist Eile geboten, denn wie so oft im Leben gilt auch bei der Forderungsdurchsetzung: „Wer zuerst kommt, malt zuerst.“
Die meistgenannten Gründe für eine verspätete Zahlung sind laut aktueller Studie:
1. Momentaner Liquiditätsengpass (34 %)
2. Arbeitslosigkeit (22 %)
3. Vergesslichkeit von Privatkunden (22 %)
4. Wirtschaftliche Situation (20 %)
An erster Stelle stehen temporäre finanzielle Engpässe, die es dem Schuldner erschweren, seiner Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Diese Gruppe bezahlt ihre Rechnung jedoch oftmals nach der ersten Mahnstufe.
Mit 22 % folgt als zweiter Hauptgrund Arbeitslosigkeit bzw. im Unternehmen die schlechte Auftragslage. Das man seinen Job verliert, kommt vor bzw. auch eine schlechte Auftragslage ist nicht selten. Doch schnell werden hier Ressourcen darin gegründet, dass man sich in erster Linie darum bemüht, einen neuen Job zu finden, um zum einen den „eigenen Tisch“ zu decken und final die Gläubiger zu befriedigen. Gleiches gilt für auftragsschwache Unternehmen, die natürlich alles versuchen, die Auftragslage zu verbessern.
Besonders interessant ist, dass gerade Privatkunden nicht vorsätzlich ihrer Zahlungsverpflichtung nicht nachkommen. sondern eher aufgrund mangelnder Selbstorganisation. Dieser Kundenkreis ist recht schnell zur Zahlung zu animieren. Oftmals reicht ein einfaches, professionelles Mahnschreiben von einem Inkassohaus und die Zahlung fließt.
Im Durchschnitt zahlen säumige Schuldner ihre Rechnung rund 14 Tage nach Zahlungsfrist. Auf Kosten der Unternehmen. Besonders auffällig ist dabei, dass Geschäftskunden regelmäßig mit Verzug ihre offenen Forderungen begleichen. Im Schnitt zahlen europäische Geschäftskunden erst einen Monat nach Ablauf der ursprünglichen Zahlungsfrist.